Hier nun ein paar Details aus meiner abwechslungsreichen Keramiker-Vita. Seit über 40 Jahren beschäftige ich mich mit Keramik. Der Weg zum Profi verläuft ja fast nie geradlinig, darum habe ich im Folgenden zusammengestellt, wie un-gerade mein Keramik-Weg verläuft.

Alles begann vor über 40 Jahren, als ich mehrere Sommerferien in einer ortsansässigen Töpferei verbrachte. Hier lernte ich die Aufbereitung lokaler Tone, die Glasurherstellung (die Rezepte besitze ich noch heute, auch wenn einige Zutaten wegen Giftigkeit nicht mehr erhältlich sind) und das  Aufbauen von Plattenkeramik. Vor ca. 30 Jahren wurde der erste eigene Töpferofen angeschafft, ein Naber 150. Dann ging alles plötzlich sehr schnell. Erwerb einer elektrischen Töpferscheibe, intensives Drehen lernen bei Birke Kästner, Zusammenarbeit mit Markus Klausmann um Kapselbrand zu erlernen und natürlich die Herstellung von Teekannen. Ein 2-jähriger Aufenthalt in Japan folgte. Jetzt wurde es ernst und aus der Hobbytöpferei entstand eine richtige Werkstatt. Ein weiterer Töpferofen für Rakubrand (Chawan), später einer für Porzellan (1320°C) waren nötig. Seit 10 Jahren brenne ich regelmäßig im Holzbrandofen um die japanische Philosophie des WabiSabi systematisch umzusetzen und meine eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Dazu gehört auch die Entwicklung eigener Glasuren und Engoben. Bei jedem Stück, welches ich töpfere, entstehen 100 neue Ideen, was noch ausprobiert werden müssen. Gute Keramik herzustellen erfordert Fähigkeiten und Freiheiten in vielen Kategorien (Material, Form, Gestalt, Oberfläche, Haptik, Verwendung) und in vielen Disziplinen (Gestalten, Glasur und Engobe, Brennen). Ich bin sicher, daß ich auch in den nächsten 40 Jahren noch mehr Ideen haben werde, als ich realisieren kann. Der Keramik Weg endet nie!